Formentera im Spanien-Lexikon

Die Insel Formentera gehört zu den Balearen. Bekannt ist die Insel heute als Ferieninsel für Jung und Alt. Dabei war Formentera bereits in vorgeschichtlicher Zeit bewohnt. Aufgrund von zahlreichen Funden schätzt man dass die ersten Siedlungen bereits im 2. Jahrtausend v. Chr. dastanden. Eines dieser Zeugnisse ist die megalithische Grabstätte Ca na Costa. Hingegen zur phönizischen und punischen Zeit scheint Formentera nicht bewohnt gewesen zu sein, denn es gibt keinerorts auf der Insel ein Anzeichen von einem entsprechenden Siedlungsnetz aus dieser Zeit. Dies verwundert viele Forscher noch heute, denn Ibiza zum Beispiel war gerade zu dieser Zeit ein bedeutendes Zentrum im ganzen westlichen Mittelmeerraum gewesen. Zur Zeiten der Römer hingegen lebten gerade auf Formentera zahlreiche Menschen. Für diese Zeit gibt es dabei auch wieder sehr viele Funde, so stammt zum Beispiel das Kastell nahe Es Caló eben aus dieser Zeit. Für die Römer war Formentera im Übrigen die „Weizeninsel“, Frumentaria und eine der Kornkammern des Römischen Reichs. Nach den Römern kamen die Vandalen, anschließend übernahmen die Byzantiner die Herrschaft und Kontrolle über die Balearen. Das Jahr 859 war für Formentera, wie auch Mallorca und Menorca sehr schicksalhaft. – Plündernde Wikinger suchten dabei nicht nur diese Insel des Archipels heim, sondern auch Mallorca und Menorca. Ab dem 10. Jahrhundert dann gehörte Formentera zum Machtbereich Arabiens – und zwar bis 1235 der katalanische König Jaume I., bzw. Jakob I., der Eroberer, diese Insel, sowie auch Ibiza in Besitz nahm. Die katalanische Identität ist seither ein Teil der Geschichte der Insel Formentera, auf die die Menschen dort stolz sind.

Formentera den Hippies und den Pauschaltouristen

Die Insel Formentera war insbesondere in den 1960er Jahren und den 1970er Jahren der Lieblingsort der Hippies. Deren Einfluss ist dabei auch heute auf der Insel noch zu spüren. Noch heute gibt es hier die Kultkneipe und ein Restaurant – Fonda Pepe. Darüber hinaus auch aus dieser Zeit stammt die Gitarrenbauerschule„Formentera Guitars“. Darüber hinaus gibt es auch noch jeden Sonntag in Pilar einen Hippiemarkt. Die Insel Formentera wird dabei von vielen in diesem Zusammenhang mit Bob Dylan und Pink Floyd und King Crimson in Verbindung gebracht. Bob Dylan soll auf Formentera für etwa ein halbes Jahr in einer stillgelegten Mühle gewohnt haben, und zwar auf der Hochebene La Mola. Auch Chris Rea lebte hier für eine gewisse Zeit. Im Übrigen ist auf Formentera auch der Trailer zu seinem Titel „On the beach“ gedreht worden. In den 1980er Jahren setzte – wie auch auf den übrigen Balearischen Inseln – auf Formentera der Massentourismus ein. Formentera wurde dabei sehr viel von seiner Beschaulichkeit genommen. Auch auf Formentera wurde ab den 1980er Jahren nämlich sehr viel gebaut. Aber auf Formentera blieb dabei der zum Teil rücksichtslose Bauboom aus. Die Strände sind nämlich auch heute noch meist nicht verbaut, so dass die Touristen hier außer kilometerlangem Strand aus hellem Sand und türkisfarbenem Meer nichts sehen. Vielmehr konzentrierte man sich auf diese Baleareninsel doch auf den Ausbau der touristischen Infrastruktur. Hauptreisezeit ist auf dieser Baleareninsel im Übrigen der Juli und August. In diesen Monaten sind die Hotels auf der Insel immer fast zu 100 Prozent ausgebucht. Trotz der auf den Balearen herrschenden Masschentourismus sind die Zahl der Hotelbetten auf Formentera jedoch begrenzt.

Formentera von Nord nach Süd

Formentera ist recht flach und besteht aus geologisch gesehen aus vier Teilen: Im Norden leben dabei die meisten Menschen. Hier liegen die Ortschaften La Savina (die Inselhauptstadt), wie auch Es Pujols, aber auch Sant Ferran de ses Roques, sowie Sant Francesc de Formentera. Im Norden der Insel kommen auch die Fähren an, die von Ibiza herüber kommen. Der am meisten touristisch geprägte Ort im Norden der Insel ist dabei Es Pujols. Dieser Ort ist vor allem geprägt durch Restaurants und Cafes, sowie zahlreiche Hotel- und Appartementblocks. Der Norden der Insel lockt dabei durch die Schönheit seiner Strände. Der Süden der Insel ist im Gegensatz zum Norden der Insel spärlicher besiedelt. Am südlichen Ende der Insel befindet sich Cap de Barbaria. Hier thront ein mittelalterlicher Wachturm. Der Süden der Insel befindet sich dabei in einem Naturschutzgebiet und ist eher ländlich geprägt. Aber auch das Innere der Insel Formentera ist sehenswert. Den Mittelteil der Insel bildet dabei eine 6 km lange und 1,5 km breite Landzunge. Hier befindet sich der längste Strand der Insel, der Platja de Mitjorn. Der Osten der Insel ist durch eine Hochfläche geprägt - La Mola. Diese Hochfläche ist über eine Serpentinenstraße erreichbar, wie auch über einen alten Römerweg. Die Hochfläche ist dabei 192 m über NN gelegen. Hier befindet sich El Pilar de la Mola. Und auch hier gibt es einen Leuchtturm, und zwar auf dem rund 150 m hohen Kap „Punta de sa Ruda“. Richtung Osten hat mir hier einen wunderbaren Blick über das Meer.

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